„Ich werde Dich vermissen“. Das, was Pastoralreferent Ralph Walta im Namen des Pastoralen Teams von St. Augustin in Coburg aussprach, dachten vermutlich auch viele der Gläubigen in St. Augustin.
Es war der 28. August 1860, als der Bamberger Erzbischof Michael Deinlein die neu gebaute Pfarrkirche St. Augustin in Coburg weiht und damit die Coburger Katholiken endlich ihr eigenes Gotteshaus bekommen.
Höher und höher stieg der riesige, mit diesen Schlagwörtern beschriftete Friedensballon am vergangenen sonnenverwöhnten Sonntagvormittag vom Parkplatz des Pfarr- und Dekantszentrums von St. Augustin in den Himmel. Über 100 Gottesdienstbesucher hatten sich, unter Berücksichtigung der bekannten Abstands- und Hygienevorschriften versammelt.
„Gestern und heute wären wir voll und ganz in den Vorbereitungen für unsere Fronleichnamsprozession und Pfarrfest.“ Voll Wehmut schreibt diese Zeilen ein Gemeindemitglied von St. Augustin auf Facebook. Konnten seit 2017 die Katholiken aus Coburg und Bad Rodach – sprich aus dem alten Seelsorgebereich „Coburg – Stadt und Land“ – mit ihrer Fronleichnamsprozession durch die Coburger Innenstadt ziehen, so musste in diesem Jahr aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen darauf verzichtet werden. So gab es in den beiden Coburger Pfarreien St. Augustin und St. Marien sowie in St. Marien Bad Rodach dezentrale Gottesdienste zum „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“.
Was hat das Pfingstfest mit Störungen zu tun? Auf den ersten Blick erst einmal nichts. Doch Kaplan Andreas Stahl stellte in seiner Predigt bei den Pfingstgottesdiensten in St. Augustin die provokante These auf: „Pfingsten stört“. Aufgrund der vorgegebenen Corona-bedingten Beschränkungen konnten in diesem Jahr nicht so viele Gläubige an den Gottesdiensten am Pfingstsonntag teilnehmen, wie sonst üblich. Dennoch wurde die mögliche Höchstzahl an Gottesdienstteilnehmern erreicht, so dass einige Gläubige, die sich zuvor nicht angemeldet hatten, zunächst abgewiesen und auf andere Gottesdienste „verteilt“ werden mussten.