Fest der Darstellung des Herrn, 03. Februar 2019 / St. Augustin, Coburg / Dekan Roland Huth Maleachi 3, 1-4 Lukas 2, 22-32 Liebe Schwestern und Brüder! Auf der letzten Seit des aktuellen Heinrichsblatt, unserer Bistumszeitung, ist ein Ausspruch unseres Kirchenpatrons abgedruckt: „Ohne die Liebe sind wir uns selbst zur Last. Durch die Liebe tragen wir einander“. Wie schön und wie passend, wenn wir heute das Fest der Darstellung des Herrn feiern, Lichtmess – und uns den Blasiussegen schenken lassen. Die Zusage Gottes: Ich bin bei dir, ich lasse dich nicht allein! Wie unbeschreiblich wohltuend ist es, wenn Menschen aus einer Grund-liebe und Grundgüte leben können. Wenn aus ihnen etwas hinausstrahlt und wenn sie etwas zum Leuchten bringen. Es sind die kleinen Wunder, die uns oft durch diese Menschen geschenkt werden. Der Durchbruch der Sonne in lebenstrüben Tagen, ein Licht zur Orientierung, wenn wir uns irgendwo verrannt haben, der Anstoß zum Aufstehen, wenn wir denken, es reicht die Kraft nicht mehr, es geht nicht mehr weiter. Menschen, die etwas zum Leuchten bringen, sind Lichtmess-Menschen. ....
Jes 60,1-6 Eph 3,2-3a.5-6 Mt 2,1-12 Liebe Sternsingerinnen und Sternsinger, liebe Schwestern und Brüder! Manchmal muss ich mich zurückhalten, wenn abschätzig von Träumen und Visionen gesprochen wird. Und damit meine ich nicht die großen Gottesschauen der Mystiker und Mystikerinnen, nicht das, was Sie oder ich in der Nacht so zusammenträumen. Ich meine viel mehr genau das, was in unserer realen Welt – und vielleicht auch gerade in unserer Kirche und in unseren Gemeinden keinen ausreichenden Platz mehr zu haben scheint. Noch von etwas träumen zu können, eine Vision von etwas zu entwickeln. Ich finde das ganz schlimm und es provoziert und produziert eines: eine unendliche Lethargie und Lähmung! Und was brauchen wir so dringend: Den Mut, über die eigenen Überforderungen oder auch Unterforderungen hinaus – je nachdem, wie ich mich einbringe für meine und in meiner Kirche – den Blick in die Sterne zu wagen.
Num 6,22-27 Lk 2,16-21 Liebe Geschwister! Kommt eigentlich der „gute Rutsch“, den man sich in Coburg zum Jahreswechsel wünscht, von den Coburger Rutschern? Wäre für mich Zuzügler eine durch-aus plausible Erklärung. Oder ob Sie ein „Prosit Neujahr“ gewünscht haben, wie es bei uns in Unterfranken üblich ist - egal. Eines steckt in jedem Wunsch: Dass es für mein Gegenüber, aber auch für mich ein gelingendes, ein glückendes neues Jahr werden soll. Und in der Tat – der Rückblick auf das Jahr 2018 zeigt uns manches, was wir so vielleicht nicht mehr in Neuauflage erleben möchten. Über Missbrauch und neue Fremdenfeindlichkeit, über die Entwicklung der Parteienlandschaft bis hin zur sonoren Unzufriedenheit so vieler deutscher Mitbürger.
Lesung: 1. Korinther 13,1-8 Evangelium: Johannes 1,1-5.14-18 Liebe Schwestern und Brüder! Im Anfang war das Wort - so beginnt der Johannesprolog, den wir auch schon am 1. Weihnachtsfeiertag gehört haben. Am Anfang war das Wort - auch beim Beginn des neuen Jahres 2018 vor einem Jahr. Am Anfang war das Wort - und welche Taten sind daraus geworden? Wir stehen an der Schwelle vom alten Jahr hinein ins neue Jahr. Anlass genug, diese vergangene Zeit in den Blick zu nehmen, mit-einander Rückschau zu halten und miteinander aber auch Drauf-schau zu halten auf das, was geworden und gewachsen ist. Auf das aber auch, was vertan, nicht angepackt, was liegen geblieben ist, was wir nicht tun wollten - möglicher Weise auch nicht tun konnten.
Nicht an der Oberfläche bleiben - Was war? Was darf werden? (pdf, 159 KB)
Apostelgeschichte 6,8-10 Lk 2,15-20 Das Leben, liebe Schwestern und Brüder, wäre nicht wirklich, wäre surreal, wenn es alle Tage Weihnachten bliebe, wir uns alle Tage im Jahr unter dem Weihnachtsbaum vormachen würden: Die Welt ist heil, die Menschen friedlich und der Himmel voller jubilierender Engel. Aber trotzdem: wie eine kalte Dusche mitten in die Gemütlichkeit dieser weihnachtlichen Tage wirkt das Fest des Hl. Stephanus und der gehörte Lesungstext des Neuen Testamentes. Eine kalte Dusche erschreckt im ersten Augenblick, Bringt aber zumindest – wenn es nicht mit einem Herzinfarkt endet – den Kreislauf ordentlich in Schwung.
Jesaja 52,7-10 Titus 2,11-14 Johannes 1,1-5.9-14 Liebe Schwestern und Brüder, liebe Gäste, die Sie heute in unserer Gemeinde Weihnachten mitfeiern! Was Worte bewirken können oder auch nicht bewirken können, dass brauche ich Ihnen und mir nicht groß zu erzählen. Wie mächtig Worte sein können – und wie ohnmächtig, wenn sie nicht zur Tat werden, diese Erfahrungen gehören auch zu unserem Alltag. Dies war einer der Grundgedanken, der uns darauf gebracht hat, die Advents- und Weihnachtszeit in unserer Gemeinde unter das Thema zu stellen „…aber sprich nur ein Wort – und meine Seele wird gesund“. Genommen aus einer der Heilungsberichte, die uns von Jesus erzählt werden. Heute, an diesem Tag, kommt es zum liturgischen Feuerwerk bzgl. dieses Wortes.
Hochfest der Geburt des Herrn 2018 - Denn die Gnade Gottes ist erschienen… (pdf, 404 KB)
Jes 9, 1-6 Tit 2, 11-14 Lk 2, 1-14 Psst – nicht so laut! Wecken Sie bloß den Kleinen in der Krippe nicht auf! Lassen sie ihn ruhig weiterschlafen – stille Nacht, heilige Nacht! Wenn er auf-wacht könnte es ernst für Sie und für mich werden. Könnte es Konsequenzen haben. Alles schläft, einsam wacht… Dieses Kind in der Krippe müsste nämlich umsorgt werden, damit dieses Menschsein gelingt. Es bräuchte Ansprache, damit die Stummheit überwunden wird. Es bräuchte Zuwendung, damit es uns gegen-über nicht fremdelt. Es würde Beziehung entstehen, die nicht spurlos in Ihrem und meinem Leben bleiben könnte. Wer will schon solche Verpflichtungen, solche Abhängigkeiten. Also: Psst – schön still verhalten an diesem Heiligen Abend und in dieser Heiligen Nacht. Und überhaupt…
Micha 5,1-4a Hebräer 10,5-10 Lukas 1,39-45 Liebe Geschwister! Eine der drängenden Fragen unserer Gesellschaft lautet: Wie erhalten wir bzw. wie schaffen wir den sozialen Frieden. Wir spüren mehr und mehr, wie dieser Friede gestört und zerstört wird, wie die Schere zwischen Arm und Reich auseinander klafft. Wie aber auch unsere Binnensysteme des Miteinanders und des Füreinanders rissig werden. Und wir – gerade in der Kirche und in unseren Gemeinden - spüren: Mit Geld allein lässt sich nicht alles regeln. So groß die Spendenergebnisse und Sammlungseinnahmen sein mögen. Kein Betrag der Welt ersetzt das aktive Engagement füreinander und für die Gesellschaft.
Zefanija 3,14-17 | Philipper 4,4-7 | Lukas 3,10-18 Liebe Mädchen und Jungs, liebe Familien, liebe Schwestern und Brüder! Pack halt endlich mit an!!!! Vielleicht klingt euch dieser Satz auch ein wenig in den Ohren. Rumgetrödelt, nicht bei der Sache gewesen, eigentlich braucht der Papa oder die Mama oder der Freund bzw. die Freundin meine Hilfe und ich habe die Hände in der Hosentasche. Bemerke es nicht oder will es nicht bemerken oder habe schlicht keine Lust. Um mitzuarbeiten, mich zu beteiligen. ....
Packt es an! - Predigt zum 3. Adventssonntag 2018 (pdf, 283 KB)
Jeremia 33,14-16 1 Thessalonicher 3,12-4,2 Lukas 21,25-28.34-36 Liebe Tauffamilie, liebe Mädchen und Jungen, liebe erwachsene Schwestern und Brüder! Keine Frage - es ist eine schöne Zeit, die wir jetzt beginnen. Mal ganz abgesehen von allen, die sich spätestens ab morgen dem Stress unterwerfen, wo sie noch ihre Weihnachtsgeschenke herbekommen, wie sie die Feiertage ordentlich verplanen müssen. Trotzdem - zumindest in diesen Wochen klingt bei vielen in unserer Gesellschaft leise an, was sonst kaum noch Platz hat: Sehnsucht nach... ja, nach was eigentlich?